Das BSZ1 ERZGEBIRGE ist eine der wenigen Berufsschulen in ganz Deutschland, die einen Schulhund im Einsatz haben. Schulhunde werden immer beliebter: vor allem in Grund- und Förderschulen hat sich in den letzten Jahren der Einsatz positiv auf die Entwicklung der Kinder ausgewirkt. Doch warum lohnt sich der Einsatz eines Schulhundes an einem Berufsschulzentrum?
Der Hund ist einer der ältesten Wegbegleiter des Menschen. Blickt man einmal zurück, so hatten Hunde schon immer einen hohen Stellenwert in verschiedenen Kulturen und hatten stets eine Aufgabe. Der Mensch machte sich die Eigenschaften des Hundes schon lange vor Integration als Familienhund zu Nutze, indem diese Tiere Spielpartner, Wächter oder Beschützer waren. Tiere, und insbesondere Hunde, begegnen dem Menschen wertneutral. Ein Hund beurteilt einen Menschen weder nach Äußerlichkeiten, materiellen Gütern oder körperlichen und geistigen Fähigkeiten. Er begegnet jedem Menschen ohne jegliche Vorurteile. Er vermittelt Akzeptanz, Liebe und Toleranz in allen Lebensbereichen. Besonders im sozialen Bereich sind dies Grundwerte, die im beruflichen Kontext allgegenwärtig sind.
Unsere Schülerinnen und Schüler befinden sich in einer sich stetig ändernden Lebensphase, in welcher sie mitunter zum ersten Mal sehr viel Verantwortung tragen müssen und hohem Druck ausgesetzt sind. In einem offiziellen Beitrag zu Schulbesuchshunden heißt es: „Schule ist oft stressig. Für Schüler wie für Lehrer. Aber selbst in der miesesten Stimmung schafft es ein fröhlich auf uns zukommender Hund, die Welt wieder etwas entspannter zu sehen. Die Wissenschaft konnte dem Hundestreicheln sogar eine messbare Senkung des Blutdrucks und der Herzfrequenz nachweisen. Die Anwesenheit eines Schulhundes im Unterricht soll sich positiv auf das Klassenklima, die Lernleistung, die Entwicklung sozialer und emotionaler Kompetenzen sowie allgemein auf die Einstellung zur Schule auswirken. Der Hund übernimmt sozusagen eine psychologische, pädagogische und sozialintegrative Funktion. Dahinter stehen die Erkenntnisse der Hunde- bzw. Tiergestützten Pädagogik.“ (Quelle: https://www.betzold.de/blog/schulhund/#b 13.12.2021)
Was macht nun Dexter zum idealen Schulhund an unserem BSZ? Dexter ist ein Tierschutzhund aus Ungarn – dort wurde er in einer Tötungsstation abgegeben, weil er für seinen Vorbesitzer unbrauchbar war. Dexter beweist mit seiner Geschichte, dass man zu jeder Zeit sein Glück im Leben finden kann und Vorerfahrungen einen nicht definieren müssen.
Dexter ist ein sehr schlauer, kleiner Kerl und liebt es stetig neue Tricks zu lernen. Seine Neugier und Raffinesse sorgen für manche Überraschung und zaubern jedem, der ihm begegnet, ein Lächeln ins Gesicht. Der kleine Rüde ist ein Kleinspitz: rassetypisch ist er sehr menschenbezogen, anhänglich und treu. Seine muntere, zugängliche Art und das kuschelige Äußere sorgen dafür, dass der kleine Spitz überall freundlich aufgenommen wird.
Dexter geht sehr offen auf fremde Menschen zu und liebt es im Geschehen dabei zu sein. Er bringt alles mit, was ein Schulhund braucht: einen guten Grundgehorsam, ein zugängliches, gefestigtes Wesen und eine gute Bindung zu seiner Halterin. Das Teamwork zwischen Hund und Besitzer soll beispielhaft für andere sein – alles basierend auf Vertrauen, harter Arbeit und stetiger Reflexion.
Dexters mögliche Einsatzgebiete im Schulalltag gestalten sich folgendermaßen und nicht abschließend:
- Verbesserung des Klassenklimas
- Beziehungsaufbau / „Eisbrecher“ / Gesprächsanlässe bieten
- konzentrierte Lernatmosphäre schaffen (Ruhepol)
- unterstützend wirken bei Nachhilfe (beruhigend, unterstützend, akzeptierend, nicht-wertend)
- positiver gesundheitlicher Einfluss (blutdrucksenkend und beruhigend)
- beruhigend auf Menschen mit Prüfungsangst in Prüfungssituationen oder in Vorbereitung darauf
- Reduktion von Stresshormonen, erhöhtes Ruheempfinden und Ausschüttung von Glückshormonen
- erweiterte berufliche Möglichkeiten, z.B. Vertrauenslehrer
- Aushängeschild für z.B. Praxispartner; mögliche Kooperationen mit Altenheimen, Kitas, etc.
Schulhunde sind Motivator und Unterstützer der pädagogischen Arbeit in der Schule. Dexter ist aber nicht nur eine „Methode“ pädagogischer Arbeit, sondern auch selbst ein Sozialpartner, der Beziehungen aufbaut und mitgestaltet. Er vertraut, zeigt Emotionen und agiert und reagiert im Rahmen seines Charakters und seiner Erziehung.